Nostalgieartikel aus dem Jahre 2005-Informationen zum Wald

30. Dezember 2023 | Claria Weber, Nachhaltigkeit, Nostalgie, Ökologie | 0 Kommentare

Der Natur auf der Spur

Im „Haus der Natur – Waldinformationszentrum“ kann man sich über den Kottenforst und allgemein über die Natur im Bonner Raum informieren. Hierzu gehört ein Museum, ein Bauerngarten und das „grüne Klassenzimmer“. Es wird von der Stadt Bonn und vom Staatlichen Forstamt Bonn getragen. Auch Führungen für Gruppen und Schulklassen werden angeboten.


Claria Weber


Damwild auf der Waldau © Foto Jürgen Huber

Frischlinge und Damwild kann man gut in den Wildgehegen auf dem Venusberg beobachten. Aber wer hat schon mal einen Steinmarder oder Dachs gesehen? Tiere, die man normalerweise selten sieht, weil sie zum Beispiel nachtaktiv sind wie die Marder, kann man sich im Haus der Natur in einem Diorama, das Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zeigt, anschauen. Kleinere Kinder werden auch von der Streichelwand begeistert sein. Hier können sie Tiere, an die man im Wald oder auch im Zoo nicht näher herankommt, berühren und streicheln. Natürlich sind alle Tiere ausgestopft. Sie werden jedoch nicht speziell für diesen Zweck getötet.

 

 

Bienenwabe © Foto Jürgen Huber

Eine Besonderheit ist ein Bienenstock, aus dem die Bienen ins Freie und wieder zurück fliegen können. Statt normalerweise zehn bis zwanzig sind hier nur ein bis zwei Waben zur Demonstration aufgestellt. Öffnet man eine Klappe, kann man die Bienen bei ihrem emsigen Treiben beobachten. Etwa 2000 bis 3000 Bienen leben in diesem Bienenstock. Normalerweise sind es bis zu 50 000 Bienen. Über das Leben von Königin, Drohnen und Arbeiterinnen kann man sich an Hand einer Tafel informieren.
Ein anderer Raum ist Wechselausstellungen gewidmet. Bei Fragen können sich Kinder und Erwachsene an eine ausgebildete Waldpädagogin wenden. Wer weiß schon, dass der älteste Baum im Kottenforst am Jägerhäuschen steht und etwa 400 Jahre alt ist? Diese und andere Fragen wurden in einem Ordner, der jedermann kostenlos zur Verfügung steht, zusammengetragen und beantwortet.
Sucht man den Namen einer bestimmten Pflanze, kann man einen Blick in ein Bestimmungsbuch werfen. Verschiedene Broschüren und Bücher können auch käuflich erworben werden.

Beispielfoto Bauerngarten in Kommern © Foto Jürgen Huber

Verlässt man das Haus und geht rechts daran vorbei in Richtung Wald, so findet man auf der rechten Seite einen ökologisch bewirtschafteten Zier- und Nutzgarten, wie er früher auf Bauernhöfen üblich war. Besucher können diesen Garten jederzeit betreten, sollten jedoch darauf achten, dass das Tor geschlossen bleibt. Der Garten ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch interessant für Kinder, die noch nie gesehen haben, wie bestimmte Gemüsearten beispielsweise Kohlrabi oder Zucchini wachsen.
Gegenüber dem Bauerngarten wurde ein „grünes Klassenzimmer“ mit Schautafeln und Bänken eingerichtet. Nach dem Besuch des „Waldinformationszentrums“ lädt der Wald zum Spaziergang ein. Wer Genaueres über die hier wachsenden Bäume und Sträucher wissen will, sollte den Waldlehrpfad entlanggehen. Dieser ist in der Broschüre „Blickpunkte“ (kostenlos zu erhalten im „Haus der Natur“) in einer Karte eingetragen. Mehr als 20 Tafeln geben Erläuterungen.

 

 

Eine Besonderheit des Kottenforstes sind die so genannten Kopfbuchen. Der Wald wurde im Mittelalter intensiv genutzt. Man schlug ganze Bereiche kahl und ließ die Bäume dann aus dem Wurzelstock neu austreiben. Nach 10-15 Jahren waren die Triebe so stark, dass man sie als Brennholz benutzen konnte. Da man auch das Vieh von der Weide in den Wald trieb und die Tiere die jungen Triebe wegfraßen, schnitt man die Triebe nicht am Boden, sondern in zirka zwei Meter Höhe ab. Die Wunde versuchte der Baum durch verstärktes Wachstum zu verschließen. So kam es zur Kopfbildung.
Das sternförmige Wegesystem wurde von Kurfürst Clemens August im 18. Jahrhundert angelegt. Der geplünderte Wald wurde in dieser Zeit planmäßig aufgeforstet und von Clemens August zur Jagd benutzt.
Seit 1815 bis heute ist der Kottenforst ein Staatswald. Er wird naturnah bewirtschaftet, d.h. es wird nicht mehr entnommen als nachwächst. Außerdem bleibt das Totholz größtenteils liegen, wenn auch dies vielen Spaziergängern als ungepflegt erscheint. Es dient jedoch vielen Organismen als Lebensraum und trägt dazu bei, das biologische Gleichgewicht zu erhalten.

Und das unser Bericht von 2020

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