Besondere Bio-Erzeuger*innen in Bonn und Umgebung

29. September 2022 | Ökologie, Gesellschaft, Jürgen Huber, Nachhaltigkeit | 0 Kommentare

Die Edelkäserei Kalteiche

Jürgen Huber

Tief in den Hügeln des Siegerlandes finden wir die Edelkäserei Kalteiche. Damit wir nicht weit fahren müssen, kommen sie zu uns auf die Bonner Öko Märkte. Erfahren Sie mehr über diesen Betrieb.

Der Werdegang

Nachdem Matthias Kühn das Käsen auf der Alp gelernt hat, und es ihn nicht mehr los ließ, machte er es vor 14 Jahren zu seinem Beruf. Nicht blauäugig, sondern mit Plan und profunder Ausbildung hat er gemeinsam mit seiner Familie die „Edelkäserei Kalteiche“ gegründet. Agrar-Ökonom musste Matthias Kühn erst lernen und werden. Im idyllischen Örtchen Wingeshausen in den Hügeln des Siegerlandes hat er gemeinsam mit seiner Frau Ricarda und seiner Schwester, die Fachagrarwirtin für Milchwirtschaft ist, den Hof (auf)gebaut. Auch der weitere Teil der Familie Kühn waren Feuer und Flamme für diesen Beruf und diese Lebensform. Lars Schäfer, Sarahs Lebensgefährte, arbeitet und lebt inzwischen auch hier, denn zu tun gibt es mehr als genug.

Matthias Kühn unn “datt Schoof”. Quelle: Archiv Kalteiche

Die Tiere

Hundert eigene Schafe und die Ziegen des Demeter-Mathildenhofs liefern die Milch für die hofeigene Käserei. In handwerklicher Tradition entstehen hier viele verschiedene Käsesorten vom Weich- bis zum Schnittkäse nach alter Tradition und eigenen Rezepturen. 800 Hühner leben in drei Mobilställen, drei Hütehunde sind verantwortlich für die Schafherde.

Foto: Herrliche Weidegründe für glückliche Schafe Quelle: Archiv Kalteiche

Auf diesem Hof wird Nachhaltigkeit und die Verantwortung für Tiere, Land und Natur groß geschrieben.Tiergerechte Haltung ist eine der Säulen des Betriebes. Das gilt sowohl für die Schafe als auch für die Hühner, die in ihren Mobilheimen mit den großen Außenbereichen immer weiterziehen und immer frisches Gras zur Verfügung haben.

Foto: Stolze Hühner Quelle: Archiv Kalteiche

m großen hellen Schafstall direkt auf dem Hof kommen die Lämmer Anfang des Jahres auf die Welt. Das diese Lämmer muttergebunden aufgezogen werden, ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn der Stall zum blökenden Kindergarten wird, ist das die schönste Zeit des Jahres, aber auch die anstrengendste, mit vielen kurzen Nächten, denn immer wieder muss nach den Tieren geschaut oder bei einer Geburt geholfen werden.
Wenn es draußen wärmer wird, geht es für die Herde auf´s Grünland rund um den Hof – bis zum nächsten Winter. Das Melken der Mutterschafe geschieht auf dem modernen Melkstand, der auf dem Hof installiert ist. Gleich nebenan befindet sich die Käserei, also kurze Wege bei den Kühns.

Der Betrieb

Das Futter für die Tiere erwirtschaftet die Familie auf 38 Hektar Land weitestgehend selbst. Das meiste ist Grünland, dient als Weide und als Heufläche fürs Winterfutter. Auf 2,5 Hektar wird Mais für die Schafe und Weizen für die eigenen Hühner angebaut.

Ein wichtiger Teil des Konzeptes sei „Ein geschlossener Betriebskreislauf“ – so Matthias Kühn. Handwerklich, regional und verantwortungsbewusst – diese drei Begriffe sind der Familie wichtig. „Der Kontakt zu Menschen, die unsere Produkte kaufen, liegt uns am Herzen“, sagt Matthias Kühn.

Foto: Der Käse wird “affiniert”. Quelle: Archiv Kalteiche

Qualität und hervorragender Geschmack, das ist die eine Seite, die Haltung der Tiere, die andere. Was nach purem Idyll klingt, ist in Wahrheit viel Arbeit – vom frühen Morgen bis in die Abendstunden. Viel Verwaltung und Bürokratie gehören dazu. Aber wenn Matthias Kühn mit seiner Herde morgens nach Sonnenaufgang auf die Weide zieht, alle Schafe gesund und gut gelaunt mitlaufen, sich aufs frische Grün freuen, dann erdet das, und er weiß, warum er diesen Beruf gewählt hat.

Die Vermarktung

Ihre Käseprodukte und Eier verkaufen sie in der Region. Mittwochs und Samstags von 8-14 Uhr in Bonn auf dem Martinsplatz , Freitags von 8 bis 13 Uhr auf dem Moltkeplatz in Bad Godesberg und Donnerstags von 8-14 Uhr auf dem Maternplatz in Köln-Rodenkrichen steht der eigene Marktwagen, gut an dem großen Schaf auf der Seite zu erkennen. Bioläden in der Region haben den leckeren Käse ebenfalls im Sortiment, und im hofeigenen Laden auf dem Betrieb bietet die Familie ihre Produkte an.

Foto: Die Crew Quelle: Archiv Kalteiche

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