Bauen mit Holz
Als Baumaterial erlebt der nachwachsende Rohstoff zur Zeit ein echtes Revival. Zwar gilt die Massivbauweise mit Steinen und/oder Beton immer noch als die am häufigsten verbreitete Methode beim Hausbau, allerdings bauen jetzt, da Klimaschutz, Energiesparen und Nachhaltigkeit in aller Munde sind, wieder immer mehr Menschen Holzhäuser.
Umweltschutz spielt also auch im Bausektor eine immer größere Rolle, viele Menschen wünschen sich ein nach ökologischen Maßstäben gebautes Haus.Vom Grundsatz her soll sich ökologisches Bauen in den Kreislauf der Natur integrieren. Ökologisch bauen bedeutet, im Allgemeinen, Baustoffe zu verwenden, die sowohl umweltverträglich gewonnen werden als auch biologisch abbaubar sind. Der traditionell bewährte Baustoff Holz ermöglicht nachhaltiges Bauen, das wiederum ökologisches Bauen voraussetzt.
Die Ökobilanz von Holz
Gerade in Bezug auf Ökologie undWirtschaftlichkeit bietet der Hausbau mit dem natürlichen Rohstoff Holz zahlreiche Vorteile. Werden heimische Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft genutzt, trägt das aktiv dazu bei, die übermäßige CO2-Emission, die durch den Menschen stattfindet, zu verringern, denn: während des Wachstums entzieht Holz der Atmosphäre mehr Kohlendioxid als bei seiner Verarbeitung freigesetzt wird. Durch die Sonnenenergie kann der Baum Photosynthese betreiben, bei der das Kohlendioxid der Luft in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O2) gespalten wird. Der Kohlenstoff liegt gebunden in der Biomasse vor, der Sauerstoff wird in die Atmosphäre abgegeben. Beim Zersetzungsprozess von Biomasse im Wald, beispielsweise durch verrottende Blätter, findet dieserVorgang umgekehrt statt: Sauerstoff wird verbraucht, Kohlendioxid wird freigesetzt. In diesem natürlichen Prozess herrscht also Gleichgewicht.
In Naturwäldern halten sich idealerweise die Bindung und Freisetzung von Kohlenstoff in Form von CO2 gegenseitig die Waage, gleichen sich also aus. Etwa die gleiche Menge des heute in der Atmosphäre vorkommenden Kohlenstoffes ist in der heute lebenden Biomasse (also in Pflanzen, Tieren und Menschen) gespeichert. Über 80% davon sind in den Wäldern unserer Erde festgelegt. Durch eine naturnahe, nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes, durch seinen Aufbau und die Pflege seines Bestandes, wird ihm also Kohlendioxid entzogen, wodurch er wieder CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen kann. Die CO2-Aufnahme ist dabei direkt abhängig vom Zuwachs an Holzvolumen.
Positive Auswirkung auf das Wohnklima
Die Verwendung von Holz beim Hausbau besticht aber nicht nur durch ihren positiven Einfluss auf Klima und Umwelt, sondern überzeugt auch, weil Holz als Baumaterial für ein gesundes Raumklima mit ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgt und sehr gut wärmedämmend ist. Im Winter bleibt die Wärme innen, während sie im Sommer daran gehindert wird, ins Holzhaus einzudringen. Häuser aus Holz sparen demnach Energie und die damit verbundenen Kosten für Heizung oder Klimatisierung.
Weil Holz heute bis auf die erforderliche Restfeuchtigkeit technisch getrocknet wird, sind bedenkliche Holzschutzmittel mit gesundheitsschädlichen Chemikalien unnötig geworden.
Und der Schallschutz?
Beim Schallschutz wird zwischen Tritt- und Luftschall unterschieden. Trittschall bezeichnet die Geräuschentwicklung beim gehen oder auch durch Herumrücken von Möbeln. Luftschall entsteht durch Geräuschquellen wie Musik oder Gespräche.
Die entstehenden Schallwellen treffen auf Wände, Böden und Decken und werden in den Bauteilen weitergeleitet. Durch die Möglichkeit eines mehrschichtigen Aufbaus von Decken und Wänden sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Dämmmaterialien lassen sich auch im Holzhaus hochschalldämmende Bauelemente konstruieren. Viele Faktoren in Kombination miteinander entscheiden über das Maß an Schallschutz gegen Außenlärm: Das Zusammenspiel von Fenstern, Außenwänden und den jeweiligen Flächenanteilen entscheidet über die Qualität des Baus. Von Vorteil ist, dass die Schalldämmung in die Wand integriert werden kann, wodurch die Holzkonstruktion relativ dünn bleibt und so mehr Wohnraum entsteht. Moderne und fachkundig zusammengesetzte Holzhäuser bieten heute einen mindestens ebenso guten Schallschutz wie Steinhäuser.
Dauerhaftigkeit von Holzhäusern
Auch in puncto Dauerhaftigkeit kann der Baustoff Holz sogar im Außenbereich überzeugen, sofern entsprechend robuste und harte Holzsorten gewählt werden und das Holz nicht dauerhafter Durchfeuchtung, wie Niederschlag oder Kondensat, ausgesetzt ist. Holzkonstruktionen können bei Wind und Wetter Jahrhunderte überstehen, stark verwitterte Teile können problemlos ausgetauscht werden. Auch An- und Ausbauten sind bei Holzhäusern einfach und kostengünstig zu bewerkstelligen.
Und ganz am Ende der Nutzung gliedert sich das Holz des Holzhauses wieder nahtlos in den Kreislauf ein: So ist eine stoffliche Verwertung möglich (Balken oder Dielenböden werden aufbereitet und wieder eingesetzt), eine energetische Nutzung durch die Verwertung als Brennmaterial oder auch der biologische Abbau und daraus wieder entstehendes Wachstum – in der Ökobilanz hinterlässt Holz von allen Baumaterialien die geringsten Spuren.
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