Wohnen in Bonn

25. Juli 2022 | Interview, Gesellschaft | 0 Kommentare

Klimafreundlichen Wohnungsbau fördern

Bernhard von Grünberg

Der langjährige Abgeordnete im Landtag von NRW und Vorsitzende des Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg/Ahr e.V., Bernhard von Grünberg, erläuterte der BUZ-Redaktion seine Positionen zur Wohnungssituation in Bonn.

Bernhard von Grünberg

Herr von Grünberg, welche grundsätzliche Strategie zur Verbesserung der Wohnungssituation
von Haushalten mit geringem Einkommen favorisieren Sie – Subjektförderung (Wohngeld) oder Objektförderung (Neubau von Sozialwohnungen)?

Neben der Anpassung des Wohngeldes an die Marktsituation benötigen wir vor allem
eine Objektförderung. Hierdurch entsteht mehr Wohnraum, der geeignet ist, das Marktgefüge
insgesamt zu beeinflussen.


Wieviel Wohnungen fehlen in Bonn? Es ist von 20.000 die Rede. Ist dieser Wert aus Ihrer
Sicht korrekt?

Ja, wir brauchen mindestens 20.000 neue Wohnungen in Bonn. Das Statistische Landesamt hat kürzlich eine Bevölkerungsprognose bis 2040 vorgelegt, danach wächst die Bevölkerung um circa 30.000 Menschen. Es gibt neben der wahrscheinlichen Geburtenrate aber noch wesentlich mehr Faktoren, die eine größere Zahl von Wohnungen notwendig machen.


Wieviel Sozialmietwohnungen in Bonn sind bereits aus der Sozialbindung gefallen?
Was halten Sie davon, statt Neubau preiswerter Wohnungen den Ankauf von Belegungsrechten
zu verstärken?

In Bonn sind nur noch 6 Prozent des Wohnungsbestandes öffentlich geförderte Wohnungen. Üblich sind 25 Prozent. Diese Quote sinkt nach wie vor. 50 Prozent der Einwohner*innen Bonns hätten von ihrem Einkommen her das Recht, eine öffentlich geförderte Wohnung zu beziehen. Der Ankauf von Belegungsbindungen ist in der Regel teuer und schwierig durchzusetzen.Wirtschaftlicher ist der Neubau von öffentlich geförderten Wohnungen.

DMB Deutscher Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr e.V.
Der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr setzt sich seit über 100 Jahren gesellschaftlich und politisch für Mieter ein und unterstützt bei Konflikten mit Vermietern. Als Streitschlichter bietet der Mieterbund für Mitglieder eine kostenlose Rechtsberatung an. Sozialleistungsempfänger können sich unter gewissen
Voraussetzungen vom Jobcenter einen Beratungsschein ausstellen lassen.
Unter www.mieterbund-bonn.de finden sich auch aktuelle Antworten auf Fragen rund um die Aufnahme von Geflüchteten in die eigene Mietwohnung.

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