Tipps zum kabellosen Netzanschluss

23. November 2022 | Gesellschaft, Ausgabe 1 / 2023 Stadt-Land-Umwelt | 0 Kommentare

Schulen ans Netz – aber nicht per Funk!

Unbekannter Autor

Immer mehr Schulen vernetzen ihre Computer nicht mehr per Kabel, sondern per Funk (WLAN). Dabei werden die Nachteile von Wireless Local Area Network in der Regel nicht gesehen. Das gilt sowohl für die Datensicherheit als auch für die Gesundheit.

Schüler und Lehrer werden durch Funkvernetzung Strahlendosen ausgesetzt, die zwar unter den gesetzlichen Grenzwerten in Deutschland, aber deutlich über den Vorsorge-Empfehlungen aktueller internationaler Studien liegen, sagt Dr. Klaus Trost, Elektro- Smog-Experte des Wissenschaftsladen Bonn. Die Strahlenbelastung (Leistungsflussdichte) sollte, so internationale Ergebnisse, 1 bis 10 Milliwatt pro Quadratmeter nicht überschreiten. Tatsächlich aber bringen es die Funk-Netzwerkkarten in Computern bzw. Laptops auf weit höhere Belastungen: In einem Abstand von einem halben Meter beträgt der Wert bis zu 100 Milliwatt pro Quadratmeter. Die Belastungen an den dauernd sendenden so genannten Access-Points, über die der Anschluss ans Festnetz erfolgt, betragen im Abstand von einem Meter bis zu 100 Milliwatt pro Quadratmeter, im Abstand von fünf Meter immer noch 10 Milliwatt pro Quadratmeter (nova-Institut 2001, Öko-Test 2003, Ecolog-Institut 2003). Ob beziehungsweise welche gesundheitlichen Folgen eine solche Strahlenbelastung auf Schüler und Lehrer hat, ist nicht abschließend geklärt. Doch haben Wissenschaftler bei Studien beobachtet, dass die Gedächtnisleistung der Versuchspersonen nachließ und diese verstärkt über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und Nervosität klagten.

Funknetze der Schule knacken

Bei Funknetzen müssen Lehrer bzw. Stadtverwaltungen ständig daran arbeiten, dass keiner von außen buchstäblich hineinfunkt und Daten manipuliert., so Trost. Auch auf einem Bonner Schulhof etwa trafen sich eine Zeit lang abends regelmäßig Jugendliche, um das Netzwerk der Schule zu knacken und so über das Schulnetz ins Internet zu gehen. Die „Zugangsvoraussetzungen“ seien grundsätzlich gering, so Trost: Da reiche einem Schüler ein Laptop, das mit einer WLAN-Netzkarte ausgerüstet sei und eines der im Internet kursierenden Programme wie z.B. WEPcrack oder NetStumbler. Funknetzwerke können, anders als Kabelnetzwerke, mit einfachen Mitteln angezapft werden, weil die Funkwellen weder vor Gebäuden noch vor Grundstücksgrenzen Halt machen.

Kabelsalat © Jürgen Huber

Empfehlungen

  1. Schulen und Stadtverwaltungen sollten sich reiflich überlegen, ob der Einsatz von WLAN lohnt. Sinnvoll können Funknetze sein, wenn kurzfristig und zeitlich begrenzt ein Netzwerk aufgebaut werden soll oder wenn es auf die Mobilität der Endgeräte ankommt. Auch zur Netzanbindung eines Gebäudes über eine Straße hinweg kann der Einsatz Sinn machen.
  2. Um gesundheitliche Risiken zu verringern, sollten die so genannten Access-Points nicht in Lehrer- oder Klassenzimmern angebracht werden.
  3. Schulen, bei denen das Intranet per WLAN vernetzt ist, sollten dort keine wichtige Daten und Dateien ablegen.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beitrag teilen

Verbreite diesen Beitrag!