Schwerpunkt: Nachhaltige Projekte in Bonn und Umgebung

2. November 2024 | Ausgabe 6 / 2024 Nachhaltigkeit, Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Ralf Wolff, Umwelt | 0 Kommentare

Rundum nachhaltig in Bonn und der Welt

Wir stellen Ihnen unsere Auswahl spannender Nachhaltigkeitsprojekte vor. Sie entstammt aus unseren Redaktionsgesprächen über globale Gerechtigkeit.


Ralf Wolff


Im September hat das Büro für Nachhaltigkeit die zivilgesellschaftlichen Akteure eingeladen, im Rahmen der bundesweiten fairen Woche auf dem Münsterplatz zum Festival Rundum Nachhaltig, ihr Engagement für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vorzustellen. Am 21. September fand diese Wissens- Engagementbörse für Bonn und Umgebung zum nunmehr fünften Mal statt.

Das Ökozentrum Bonn nahm mit seinen Vereinen und Partnerorganisationen dieses Jahr zum ersten Mal teil. In ihren Resümees (vgl. Kasten unten) zeigt sich, dass das „Bonn – Rundum nachhaltig“ Festival ein guter, über das eigene Netzwerk hinausgehender Gesprächsort mit den Bonner*innen über Umweltbelange ist.

Das BUZ-Redaktionsteam möchte den demokratischen Aushandlungsprozess rundum Nachhaltigkeit mit unserem Erfahrungshintergrund unabhängig begleiten.

Das Titelbild und ein paar weitere Impressionen vermitteln Ihnen einen Eindruck vom Geschehen. In der Mitte des Blicks von oben fällt der ‚Rote Teppich‘ auf. Das erscheint kurios, weil man einen `Catwalk´auf einer Wissensund Engagementbörse – früher mit Markt der Möglichkeiten umschrieben – zunächst nicht erwarten würde. Aber in der Tat können wir mit unserem Auftreten unserem Verständnis von Nachhaltigkeit in globalen Zusammenhängen Ausdruck verleihen, sei es durch das Ambiente oder durch die Kleidung.

Das Angebot an Öko-Mode scheint stetig zu wachsen, auch bei konventionellen Marken und im niedrigen Preissegment. Aber wie viel Nachhaltigkeit steckt hier wirklich drin und worauf sollte man beim Kauf achten? Lassen sich Nachhaltigkeit und Mode überhaupt vereinbaren und welche Möglichkeiten gibt es, auch mit kleinem Geldbeutel nachhaltig einzukaufen? Holen Sie sich Rat am 16.11.2024.

Nachhaltigkeit, das Ding, das leicht zu fordern aber schwer zu machen ist. Was ist erfolgreicher? Programme von oben oder Taten von unten. Ein Streiflicht von der Seite erhalten Sie im Zwischenruf (7.12.2024).

Von einem Programm von ‚oben‘ auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt Bonn 2035 lesen Sie in der Kolumne ‚Jürgen unterwegs‘. (14.12.2024)
Jürgen besucht mit Ihnen die Müllverwertungsanlage (MVA) im Bonner Westen. Er zeigt Ihnen, wo unser Restmüll den Müllwagen verlässt und was nach der Verbrennung aus ihm wird. Dazu hat er sich auch das gegenüber der MVA gelegene Heizkraftwerk angeschaut. Hier wird aus unserem Abfall Fernwärme und Strom hergestellt. Als Zugabe hat er die Betreiber der Anlagen, die Stadtwerke Bonn, nach ihren Zukunftsvisionen gefragt.

Ein anderes Projekt kommunaler Akteure beschäftigt sich mit einer besonderen Facette nachhaltiger Stadtgestaltung zum Vorteil der Artenvielfalt. Ein „Runder Tisch“ erarbeitete ein Friedhofskonzept, bei dem die mit zunehmendem Anteil an Urnengräbern verfügbaren Freiflächen nicht weiter versiegelt werden. Sie sollen stattdessen zu grünen Erholungsorten für Menschen und Tiere umgestaltet werden.
Blühwiesen, gestapeltes Totholz mit Rückzugshöhlen für Igel, Marder und Kaninchen, eine Streuobstwiese und ein Teichbiotop mit Schilf und Seerosen sind so bereits als Ruheräume entstanden. Lesen Sie mehr dazu am 30.11.2024.

Ein besonderes Projekt in der Bonner Umgebung geht auf den Künstler Walther Kniebe zurück. Er schuf am Fuße des Siebengebirges eine Insel sowohl der kulturellen Schaffenskraft als auch der Artenvielfalt, namens Mucherwiese. Unsere Redakteurin hat ein Interview (21.12.2024) mit dem gleichnamigen Verein Mucherwiese e. V. geführt. Er betreibt an diesem traditionsreichen Ort mitten im Naturschutzgebiet nachhaltige Landwirtschaft, sanften Tourismus und ökologische Bildungsarbeit.

Der Begriff Nachhaltigkeit erstreckt sich auch auf soziale Belange. Wenn Menschen vor Leid und Tod bewahrt werden und nachfolgende Generationen entstehen können, ist das auch eine Form von Nachhaltigkeit. Am 9.11.2024 stellen wir Ihnen die Arbeit von Organisationen vor, die sie retten, unterstützen und fördern. Den Artikel begleitet ein Interview mit der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.

Schließlich stellen wir Ihnen am 23.11.2024 das Theaterstück „216 Millionen“ vor. Im Stück von Lothar Kittstein, das am 13. September seine Uraufführung hatte, geht es um Klimakrise und Flucht. Berührt werden hier fast alle Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030. Der Beitrag zum Stück beinhaltet neben der Vorstellung der Inszenierung auch die Frage, welches Potenzial speziell das Theater im Hinblick auf die Thematik hat.

Im Zusammenhang mit dem Anspruch, an jedem Ort dieser Welt mit den Nachhaltigkeitszielen lebenswerte Verhältnisse zu schaffen, fnden Sie am 28.12.2024 einen Beitrag aus der Perspektive eines Geografen. Er untersuchte in Tansania Abhängigkeiten der kleinbäuerlichen Landwirtschaft vom Weltagrarmarkt und äußert sich zur Förderpolitik des globalen Nordens.

Im nächsten Schwerpunkt geht es dann weiter mit dem Themenfeld Demokratie und Umwelt/Nachhaltigkeit.

 

Gemeisam bei „Bonn – Rundum Nachhaltig“

Resümee der teilnehmenden Vereine und Initiativen rund um das Ökozentrum Bonn e. V.

Am 21. September fand von 11 bis 17 Uhr zum fünften Mal das Bonner Nachhaltigkeitsfestival auf Einladung der Stadt Bonn auf dem Münsterplatz statt.

» Das Ökozentrum Bonn – seit über 40 Jahren eine Anlauf- und Informationsstelle für alle ökologisch Interessierten und Engagierten – und seine Netzwerkorganisationen nahmen am Festival teil. Sie zogen folgendes Resümee:

» Leihbar Bonn: „Unser Projekt und die ausleihbaren Dinge fanden reges Interesse. Es ergaben sich viele spannende Gespräche rund um das Thema Nachhaltigkeit, ressourcenschonenden Umgang mit Dingen und unserem Konzept. Auf besonders großes Interesse stieß zudem unser Gewinnspiel, bei dem eine Fahrradtasche verlost wurde.“

» BUND Kreisgruppe Bonn: „Hallo Bonn! Unsere Ideensammlung war recht erfolgreich. Wir werden hier anknüpfen, um für Umwelt- und Naturschutz in Bonn auf Dauer eine gute Basis zu erhalten.“

» Aktionsbündnis „StadtGRÜN erhalten!“: „Grund zur Freude waren die vielen Gespräche, die rege Beteiligung an unserer Umfrage zur Rheinauenwiese und der Zuspruch: Bitte Grünflächen von Bebauung, Photovoltaik und Übernutzung freihalten.“

» VCD Bonn /Rhein-Sieg/Ahr: „Die Gespräche haben uns bestärkt, weiterhin Menschen für die Verkehrswende zu gewinnen.“ »» Verkehrsforum Bonner Bürgerinitiativen: „Umsteigefrei mit der Stadtbahn von Sankt Augustin nach Bad Godesberg über Südbrücke – In vielen Gesprächen haben wir uns gefreut über lebhaftes Interesse an guten Verbindungen von Beuel über den Rhein und zu den Siegorten.“

» Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge e. V. : „Danke an alle Organisierenden! Es gab viel Interesse und starke Unterstützung für die Wende in der Siedlungspolitik: Bauen im Bestand muss Priorität haben, denn der Naturpark Siebengebirge darf nicht weiter versiegelt werden!“ » Bonner Umwelt Zeitung: „Die vielen Gespräche mit Passanten und mit den anderen Akteur*innen, die auch einen Stand auf dem Münsterplatz hatten, waren spannend. Wir haben neue Abonnenten für unsere Zeitung gewonnen und uns noch besser vernetzt.“

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Es folgt eine Anzeige unserer Unterstützer*innen

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