Die Welt ist voller Lösungen
Die Dokumentation „Tomorrow“ entstand, als die beiden Freunde Cyril Dion und Mélanie Laurent von einer Studie erfuhren, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraus sagt. Diese Zukunft wollten sie nicht für sich und ihre Kinder akzeptieren und suchten rund um die Welt nach Menschen, die kreative Lösungen, für die Probleme der Menschheit anbieten. In dem Film zeigen sie Städte in zehn verschiedenen Ländern, in denen diese Lösungen nicht mehr nur Ideen sind sondern schon erfolgreich umgesetzt werden.
Paulina Kempkens
Der Film ist in fünf Kapitel geteilt:
eins
Das erste behandelt das Thema Landwirtschaft. Das Filmteam besucht Städte, die mit Hilfe von Freiwilligen lokale Nahrung anbauen. Das tun sie mit dem Ziel, einmal eine selbstversorgende Stadt zu werden und somit nicht mehr auf Importe aus anderen Ländern angewiesen zu sein. Dafür nutzen sie nicht nur extra angelegte Felder, sondern auch kleine Grünflächen an Wegesrändern und zwischen Straßen, an denen sich Vorbeigehende frei bedienen können.
zwei
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Thema Energie und der Frage: Was, wenn nicht fossile Brennstoffe? Sie suchen Experten auf, die das Problem des Klimawandels erklären und neben den bekannten Ersatzmöglichkeiten wie Wasser-, Wind- und Sonnenenergie auch andere, wie Biomassekraftwerke und Erdwärme aufzählen. Cyril und Mélanie besuchen Städte, die diese Energiebeschaffungsmaßnamen mit dem Ziel hundertprozentiger Selbstversorgung anwenden.
Diese Städte nutzen gleichzeitig auch Möglichkeiten Energie zu sparen. Sie animieren die Bewohner, mit Hilfe vieler Fahrrad- und Fußwege aber auch durch gut angebundene öffentliche Verkehrsmittel, das Auto stehen zu lassen oder gar nicht erst anzuschaffen.
drei
Das dritte Kapitel bezieht sich auf die Wirtschaft. Das Team besucht Städte, die ihre eigene, lokale Währung entwickelt haben. Dies soll dazu führen, dass das Geld öfter zirkuliert. Eine Stadt hat sogar ein weitläufigeres System, dass über mehrere Banken läuft. Diese vergeben Kredite, die außerhalb der Stadt wertlos sind, dafür aber die lokale Wirtschaft anregen.
vier
Kapitel 4 hat die Überschrift Demokratie. Auch dort werden verschiedene Städte als Beispiele angeführt. Ein Experte vertritt die Meinung, dass globaler Kapitalismus abgeschafft werden sollte, da er die Demokratie zerstöre und zu Korruption führe. Woanders wird die Demokratie unterstützt, indem die Bürger nicht nur die Ratsmitglieder wählen können, sondern auch das Recht haben, an den Ratssitzungen teilzunehmen. Dies führt dazu, dass die Bürgerschaft geschlossen daran arbeitet, die getroffenen Entscheidungen umzusetzen.
fünf
Das fünfte und letzte Kapitel thematisiert die Bildung. Cyril und Mélanie stellen ein Bildungssystem für Kinder und Jugendliche vor, das nicht darauf beruht, die Kinder zu prüfen und die Schulen zu vergleichen. Stattdessen streben die Schulen autonomes Handeln der Schüler an. Neben den normalen Fächern beinhaltet ihr Stundenplan deswegen auch Fächer, wie Nähen, Stricken, Holzarbeit, Putzen, Wäsche waschen und Steuererklärungen schreiben.
Alle Inhaltsabschnitte bauen auf einander auf. Die Erzähler unterstreichen, dass all diese Themen zusammen das Bild einer anderen Zukunft malen.
Es wird deutlich, dass die Freunde, die die Dokumentation leiten, der Meinung sind, dass die vorgestellten Ideen, weitflächig angewendet, voraussichtlich zu einer verbesserten, lang anhaltenden Zivilisation führen werden.
Für zukünftige Weltverbesserer sehenswert!
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