Arbeitsstände Endlagersuche

21. November 2024 | Endlagersuche, Meldungen, Nur Online, Susanna Allmis-Hiergeist | 0 Kommentare

Einblicke in den Arbeitsstand


Susanna Allmis-Hiergeist


Arbeitsstand Grafik: Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH

Im Jahr 2020 wurde von der Bundesgesellschaft für Endlagersuche (BGE) eine Karte mit 90 Teilgebieten veröffentlicht, die für die Entsorgung von hochradioaktivem Atommüll geeignet sein könnten. Sie umfasste damals 54 Prozent des Gebietes von Deutschland. Was ist seitdem passiert? Immerhin arbeiten allein bei der Bundesgesellschaft in etwa 120 Expert*innen an dem Projekt. Eine Antwort versucht eine Veröffentlichung der BGE vom 4.11.2024 zu ersten Arbeitsständen zu geben. Lisa Seidel, Bereichsleiterin Standortauswahl, erläutert die Vorgehensweise wie folgt: „Wir suchen in einem wissensbasierten Verfahren den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit. Daher setzen wir die Sicherheitsanforderungen für die Gebiete mit jedem Prüfschritt etwas höher. Gebiete, die eine Hürde nicht übersprungen haben, werden nicht weiterbearbeitet.“
Der veröffentlichte Arbeitsstand bezieht sich lediglich auf 13 der 90 identifizierten Teilgebiete. Innerhalb dieser 13 Gebiete sind Bereiche ausgewiesen, die eine oder zwei Hürden nicht übersprungen haben und somit als Kategorie D (ungeeignet, orange in der Karte) oder C (wenig geeignet, gelb in der Karte) klassifiziert wurden. Auch in den 13 vorgestellten Gebieten befinden sich trotzdem noch Teilflächen, die sich bei den weiteren schärferen Prüfungen als A- oder B-tauglich erweisen könnten. Rechnet man die aktuell bestimmten C- und D-Flächen aus den 54 Prozent heraus, sind immer noch 44 Prozent von Deutschland potentiell für ein Endlager geeignet.
Zu beachten: Auch die C- und D-Gebiete sind nicht sofort aus dem Rennen, da erst 2027 ein Standortvorschlag für die übertätige Erkundung vorliegen wird. Und danach befasst sich noch der Gesetzgeber mit dem Vorschlag und trifft seine Entscheidung.

Wirtsgestein_Salz-© Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH

Auffällig ist, dass in den 13 Gebieten zwar Tongesteine, Kristallingesteine und Salzgesteine in flacher Lage zu finden sind, aber keiner der zahlreichen steillagigen Salzstöcke ähnlich dem (bereits aussortierten) Gorleben. Zu brisant? Die Arbeitsstände sollen ab jetzt jährlich im Herbst veröffentlicht werden. Voraussichtlich werden im nächsten Bericht 2025 alle C- und D-Flächen in den 90 Teilgebieten feststehen, damit auch Schlüsse hinsichtlich der Salzstöcke gezogen werden können.
Wer sich den Stand der Arbeiten auf Karten ansehen möchte, kann einen interaktiven Navigator nutzen (www.bge.de/navigator). Hier können Bürger*innen u.a. über die integrierte Postleitzahl-Suchfunktion Informationen zu ihrem Wohnort erhalten.
Auch das Forum Endlagersuche am 22./23. November in Würzburg bietet wie bereits berichtet die Möglichkeit, tiefer in das Thema einzusteigen. Anmeldung unter: https.://forum-endlagersuche.de

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