BUND Bonn auf dem Bonner Nachhaltigkeitsfestival

„Ich – als Einzelner…“? Aber sicher doch!

Der BUND Bonn war auf dem diesjährigen Bonner Nachhaltigkeitsfestival zusammen mit weiteren Initiativen und Vereinen unter dem Dach des Ökozentrum Bonn vertreten und lud die Besucher zum Austausch mit der eigenen Kompetenz / dem eigenen Beitrag das gemeinsame Engagement für den dauerhaften Erhalt unserer Umwelt zu stärken.


Uli Krause BUND KG Bonn


BUND-Bonn Nachhaltigkeitsfestival © Uli Krause

„Bonn – Rundum Nachhaltig!“ Was sich noch wie ein Wunschtraum anhört, dessen Erfüllung in weiter Ferne liegt, nahm am Stand der BUND-Kreisgruppe am 21.9. auf dem Münsterplatz praktische Gestalt an. Etwa 50 Unternehmen, Institutionen und Organisationen waren an dem Tag auf Einladung der Stadt Bonn zusammengekommen, um vielfältigste Möglichkeiten aufzuzeigen, wie unsere Umwelt für zukünftige Generationen klimafreundlich und lebenswert erhalten werden kann.

Aber wie ging nun gerade der BUND an das Thema heran? Denkbar einfach. Unter dem bekannten Motto „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“ lud der BUND Passant/innen ein, ganz konkrete eigene Ideen mit anderen auszutauschen. Welche kleinen Dinge tun Sie / tust Du für Nachhaltigkeit?, lautete entsprechend die Frage, zu der alle aufgerufen waren, mittels Zettel und Stift Antwort zu geben. Und so füllte sich die dafür aufgestellte Pinwand überraschend schnell mit Tipps, die eben auch für „Leute wie dich und mich“ mit wenig Aufwand umsetzbar sind.

Nachhaltigkeitsfestival Bonn 2024© Uli Krause

Folgend eine Liste solcher Beispiele, darunter bereits bekannte „Klassiker“ wie auch kreativ neuartige Vorschläge: Regional einkaufen! / Jeans flicken und Socken stopfen / Feste und nachfüllbare Hygieneprodukte nutzen / weniger Plastikmüll / keine Flugreisen / SolaWi Bonn! / Kein Essen wegwerfen / Licht aus in Räumen in denen niemand ist / Wohnraum effizienter nutzen / In der „Leihbar“ mieten statt neu kaufen / Nich soviel CO2 in die Umwelt blasen! / Waschlappen statt Dusche ist auch hautfreundlicher / Meinen Kleiderschrank immer wieder aufs neue entdecken & Lieblingsteile reparieren…

Verblüffend einfach war hier zu sehen, dass der und die Einzelne eben doch soviel tun können, ohne (bequem…) darauf warten zu müssen, dass andere anfangen. Die Regierung? Die Industrie? Die EU? Der Handel? Nein: Auch DU und ich, und wir alle, können sofort tätig werden, um keine weitere Zeit zu verlieren.

Dass selbst schon Kinder sowohl die Botschaft als auch deren Dringlichkeit verstanden haben, belegten – ohne Rechtschreibprüfung… – die folgenden Karten: Mehr Spielstrassen / Keine Flaschen in den Wald werfen. / Kein Krik! / Keine Bäume Velen! / Schoko milch ohne richtige milch schmeckt immer noch nach Schoko.

Spätestens am Ende dieses sonnigen Herbsttages belegten die vielen bunten Vorschlagskarten schon aus 10 Metern Entfernung, dass es uns beileibe nicht an Ideen mangelt – sondern schlicht an deren Umsetzung.

Die Vorteile einer Streuobstwiese:

Naturschutz: Wichtig und schmackhaft!

Ende September war es mal wieder so weit: Wie in jedem Jahr erntete die BUND-Kreisgruppe Bonn den „Lohn“ für ihre Naturschutzbemühungen am Rodderberg.


Dr. Uwe Lipke


Am 28. September ernteten ein Dutzend fleißige Hände die Äpfel, an die sie herankommen konnten. Ausgerüstet mit Eimern, Säcken und einem verlängerten Greifarm ging es zügig voran. Da es sich um Hochstammbäume handelt, kommt man auch mit Leitern und in die Bäume klettern nicht überall dran – aber so freuen sich auch noch Tiere über die übrig gebliebenen Äpfel. Die Ernte war reichhaltiger als im letzten Jahr.

Keine Lageräpfel

© Fotohintergrund: ‚Apfelernte auf dem Rodderberg‘
von Gerti Tannert

Nachdem die geernteten Äpfel anderthalb Wochen im Keller lagerten, mussten doch einige Exemplare, die in der Zwischenzeit gefault waren oder zu große Druckstellen aufwiesen, aussortiert werden. Faule Äpfel dürfen nicht zu Saft gepresst werden, da diese Giftstoffe in den Saft bringen. Lena und Christian brachten sie schließlich zur Biologischen Station Bonn-Rhein-Erft nach Dransdorf, wo sie mit der mobilen Saftpresse (http://www.obst-auf-raedern.de/) zu Saft gepresst wurden.

5 L Apfelsaft beim Aktiventreff

Nach Zerkleinerung und Pressung wird der Saft zur Haltbarmachung ohne Zusätze auf ca. 80°C erhitzt (pasteurisiert) und in 5 L Kunststoffschläuche mit Zapfhahn gefüllt, die in Kartons zur einfacheren Handhabbarkeit gestellt werden. Aus den Vorjahren aufgehobene Kartons konnten so wiederverwendet werden. Insgesamt 20 Kartons konnten befüllt werden.
Der BUND-Apfelsaft vom Rodderberg kann bei unseren monatlichen Treffen an jedem zweiten Mittwoch im Monat im Ökozentrum Bonn, Friesdorfer Str. 6 in Bad Godesberg verkostet werden. Ein Grund mehr, zum Aktiventreff zu kommen!

 

Wiese Buschdorf -[Über]lebensraum


Diethelm Schneider


DIE PFLEGEFLÄCHE DER KREISGRUPPPE BONN – EIN GEBIET, DAS NORMALERWEISE NICHT ZUGÄNGLICH IST, KONNTEN INTERESSIERTE AM 6. SEPTEMBER DIESES JAHRES IM RAHMEN EINES VHS-KURSES BESICHTIGEN

Beifusseule © Foto Diethelm Schneider

Insbesondere einige Anwohner interessierten sich für die sogenannte „Wiese Buschdorf“, die der BUND Bonn seit Jahrzehnten pflegt. Sie erfuhren Hintergründe über die Entstehungsgeschichte, die Pflegemaßnahmen, die Pflegeziele und den Pflegeaufwand. Die Maßnahmen dort werden ehrenamtlich betreut und mit Freiwilligen durchgeführt. Fragen der Teilnehmenden zu vorkommenden Arten schlossen sich an, ebenso zum Thema Gartenbewirtschaftung. Höhepunkt war sicherlich der Fund der Beifußeule / des Beifuß-Mönches (Cucullia absinthii) (s. Bild).

 

 

 

 

 

Saatgutsammelaktion im Naturnahen Schaugarten Wachtberg


Birte Kümpel, BUND Arbeitskreis Voreifel und Arbeitskreis Naturnaher Schaugarten


Auf Einladung des Agenda-Arbeitskreises Naturnahe Gärten in Wachtberg konnte am 8. September wie geplant im BUND-geförderten naturnahen Schaugarten eine Saatgutsammelaktion stattfinden. Das Team hatte Glück mit dem Wetter: Mittags verzog sich der Regen und freundliches Spätsommerwetter lockte viele Saatgutsammler in den öffentlichen Garten hinter dem Berkumer Rathaus.

Sie kamen so zahlreich, dass Ulrike Aufderheide, Diplom-Biologin, Buchautorin und fachliche Leiterin des Arbeitskreises, zwei Führungen anbot, um die Besonderheiten des Gartens

Saatgutsammelaktion mit Ulrike Aufderheide (Hut)
im spätsommerlichen Schaugarten by Birte Kümpel

vorzustellen.
Durch Verwendung ausschließlich heimischer Pflanzen und Gehölze auf den passenden Standorten kann jeder Garten- oder Balkonbesitzer die Biodiversität wirksam fördern. Verschiedene Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und zahlreiche andere Insekten schwirren im Schaugarten als „lebender Beweis für Artenvielfalt“ über den der Jahreszeit entsprechend überwiegend verblühten Beeten. Besonders beeindruckt ihr unüberhörbares Gesumm am mit blühendem Efeu umrankten Zedernstamm – diese ein Relikt aus der Vorgeschichte des Gartens. Sie sehe hoffnungsvoll in die Zukunft, denn nach ihrer Erfahrung steige das Interesse an „biodiversitätsfördernden Gärten“ wie dem Wachtberger Schaugarten, so Ulrike Aufderheide.
„Und die Naturgärtner möchten wissen, was da in ihrem artenreichen Garten herumfliegt und lebt. Sie recherchieren, machen sich schlau und werden so zu kundigen Artenspezialisten, deren Rückgang von der Wissenschaft ja allgemein beklagt wird.“
Die Besucher erfuhren
• von der essenziellen Bedeutung, die abgestorbene Pflanzenteile für die Überwinterung und Vermehrung von Schmetterlingen und Wildbienen haben,
• von Wildbienen, die witterungsgeschützt in den Blüten von Glockenblumen übernachten,
• vom durch den Garten wandernden Besenginster, der an einer Stelle altersbedingt abstirbt, sich dafür an anderer erfolgreich ausgesät hat,
• von Wegen, die durch ihre Ausgestaltung zu eigenen Lebensräumen werden,
• von heimischen „Klimabäumen“ wie dem Gottesahorn oder der heimischen Felsenbirne, die Hitze und Trockenheit trotzen,
• von der Problematik der Bejagung heimischen Großwildes – wie dem Rothirsch -, wodurch die natürliche Verbreitung von Pflanzen gestört wird und vieles mehr …
Während des Rundgangs sammelten die Teilnehmer eifrig Samen in mitgebrachte Briefumschläge für die standortgerechte Aussaat zu Hause, akribisch mit den dazugehörigen Pflanzennamen beschriftet.

 

…Das Team des Agenda-Arbeitskreises sucht noch Helferinnen und Helfer für die monatlichen Info- und Pflegetreffen – fachkundiges Wissen ist nicht erforderlich.
Sie sind herzlich willkommen!
Nächste Termine siehe Kasten links.

Die BUND–Kreisgruppe Bonn

…trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr im
Ökozentrum Bonn,
Friesdorfer Straße 6,
53173 Bonn
(U-Bahn Plittersdorfer Straße).
Aktiventreffen in nächster Zeit sind am 13.11. und am 11.12.2024!

….empfiehlt die Info- und Pflegetreffen des Agenda-Arbeitskreises Naturnahe Gärten Wachtberg: monatlich freitags,
jeweils ab 15 Uhr; nächste Termine: 11. Oktober / 8. und 29. November 2024;
www.schaugarten-wachtberg.de

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