Vor einigen Wochen habt ihr vielleicht ein paar Zelte am Rheinufer beim UN-Campus gesehen, wobei viele junge Menschen in formeller Kleidung zusammen gegessen und gesprochen haben!
Amelia Turk
In den ersten zwei Wochen im Juni hat die Bonn-Klima-Konferenz (offiziell das sechzigste Treffen des Subsidiary Bodies) stattgefunden, mit ungefähr 5.000 Delegierten, von über 194 Ländern, die alle nach Deutschland gereist sind, um auf die große Klimakonferenz (COP 29) vorzubereiten. Sie wird im November in Baku stattfinden.
Am Ende jedes Jahres findet der große Klima-Gipfel (die ´Conference of the Parties´ oder ´COP´genannt) statt, jedes Jahr in einem anderen Land. Die COP findet jedes Jahr in einer von fünf Regionen statt, die sich in einer bestimmten Reihenfolge abwechseln.
In den letzten Jahren ist dazu gekommen, dass die Anzahl der Teilnehmer*innen an der COP deutlich gestiegen ist. An der COP 26 (2021) in Glasgow waren es 38.457, an der COP 27 (2022) in Sharm El Sheikh auch über 30.000 und an der COP 28 (2023) in Dubai sogar über 100.000!
Für Delegierte aus Deutschland und Europa ist es ja ziemlich leicht, nachhaltig nach Bonn zu fahren, um an der Konferenz teilnehmen zu können. Aber für die COP müssen die Deutschen, so wie Tausende anderer Teilnehmer*innen, öfter fliegen. Manche Länder sind nachhaltiger zu erreichen als andere. COP 21 (2015) in Paris, zum Beispiel, war für die Europäer deutlich schneller und leichter zu erreichen, als die COP 28 (2023) in Dubai im letzten Dezember. Die COP 30 wird 2025 in Belem, in Brasilien stattfinden. Damit wird es deutlich schwieriger und teurer werden, insbesondere in nachhaltiger Art, alle Delegierten dahin zu schicken.
Es gibt viele Leute, die danach fragen, ob es angemessen ist und auch lohnt, überhaupt zur Konferenz zu fahren, wenn sie nur mit dem Flugzeug anreisen können. Wenn wir über nachhaltiges Reisen sprechen, wird ja oft davon gesprochen, wie man seinen CO2-Fußabdruck niedriger machen kann. Deshalb ist es nach wie vor ironisch, dass die meisten Delegierten durch die halbe Welt fliegen müssen, um an einer Diskussion teilzunehmen, wo die Verminderung des globalen CO2-Fußabdruckes einer der wichtigen Themen ist.
Aus diesem Grund gibt es immer mehr Klima-Aktivistin*innen, die nicht mehr zur COP reisen und stattdessen online oder durch die Medien dem Verhandlungs- und Diskussionsstand folgen. Ob es in den vorausgehenden Jahren weiter zu mehr Delegierten kommt oder ob mehr Leute aus finanziellen und Gründen der Nachhaltigkeit nicht hinreisen und stattdessen vertreten lassen, können wir nicht vorher sehen.
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