Nostalgie- Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln auf dem Prüfstand

22. Juni 2024 | Claria Weber, Nostalgie | 0 Kommentare

Sommer – Sonne – Sonnenschutz

Schutz vor UV-Strahlung ist wichtig. Die Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln sind jedoch manchmal nicht ganz unproblematisch. Einige Stoffe können Allergien hervorrufen. Die eigentlichen Lichtschutzstoffe sind sogar in den Verdacht geraten, als Hormone zu wirken. Am gesündesten ist es daher immer noch, die Zahl und Länge der Sonnenbäder zu beschränken. Ein Minimum an UV-Strahlung ist jedoch notwendig für den menschlichen Körper.


Claria Weber


Im kühlenden Schatten des Waldes ist die Sonne angenehm. Foto: Jürgen Huber

Braune Haut ist attraktiv. Da kann man noch so sehr warnen, dass die bräunende UV-Strahlung auch zu Hautkrebs führen kann. Gerade junge Leute verdrängen solche Probleme. Kleine UV-Strahlungsmengen sind gesund, ja sogar lebensnotwendig. Vitamin D, das für starke Knochen unentbehrlich ist, wird mit Hilfe dieser Strahlung vom Körper selber hergestellt. Außerdem werden Stoffwechsel und Immunsystem von der Strahlung angeregt. Hier reicht aber schon ein kurzes Sonnenbad von einigen Minuten. Um schnell braun zu werden, aalen sich viele Menschen aber stundenlang in der Sonne. Unser Körper bekommt dadurch UV-A und UV-B-Strahlung ab. UV-B wird von den Pigmenten in der obersten Hautschicht absorbiert. UV-A dagegen dringt tiefer in die Haut ein, ist aber weniger energiereich als UV-B. Gefährlich jedoch sind beide Strahlungsbereiche. Da ist es besonders wichtig, an den Strahlungsschutz zu denken. Wie wirken eigentlich diese Sonnenschutzmittel und mit welchen Substanzen kommt der Körper in Berührung, wenn man solche Cremes aufträgt?
Ein Emulgator sorgt für die Vermischung der Stoffe. Es gibt aber auch fettfreie Zubereitungen, bei denen keine Emulgatoren nötig sind, gegen die man nämlich auch allergisch sein kann. Zusätzlich können Konservierungsstoffe, Parfums, Vitamin E und andere Stoffe enthalten sein.

Lichtschutzmittel

Lichtschutzmittel haben unterschiedliche Wirkungsweisen. Die erste Gruppe, die so genannten chemischen UV-Filter (zum Beispiel Benzophenonderivate) dringen in die Haut ein, absorbieren dort die Strahlung und wandeln sie in Wärmestrahlung um. Sie können dann keinen Schaden mehr anrichten. Leider ist ein Teil dieser Stoffe nicht ganz unproblematisch. Sie sind in den Verdacht gekommen, hormonähnlich zu wirken. Außerdem können einige Stoffe Allergien hervorrufen. Die zweite Gruppe der Lichtschutzmittel wirkt physikalisch. Es handelt sich dabei um Pigmente (zum Beispiel Zinkoxid), die auf der Haut liegen bleiben und die UV-Strahlung reflektieren. Sie gelten als unproblematisch und können auch bei Kindern angewendet werden. Oft werden Pigmente und chemische Lichtschutzmittel zusammen in einer Sonnencreme verwendet.

Zusatzstoffe

Um den manchmal unangenehmen Geruch der Grundsubstanzen einer Creme zu überdecken, werden Parfums benutzt. Auch diese sind für manche Menschen nicht ohne Probleme. Einige können Allergien auslösen. Da die Art des Parfums auf den Packungen meistens nicht deklariert wird, hilft nur Ausprobieren oder ein parfumloses Sonnenschutzmittel zu wählen. Einige Parfums wirken auch fotosensibilisierend.

Beim winterlichen Sonnenuntergang im Venn besteht keine Gefahr, Foto: Jürgen Huber

Dadurch wird die Haut empfindlicher für UV-Strahlen als sie es von Natur aus ist. Es kann zu leichten Rötungen, aber auch zu schweren Schädigungen der Haut kommen. Auch andere Stoffe, z.B. bestimmte Arzneimittel, können auf diese Art und Weise wirken. Paradoxerweise gibt es sogar Lichtschutzfilter, die zu einer Fotosensibilisierung führen.
Da eine Sonnenschutzcreme auch mal einige Stunden in der Sonne liegt, setzt man zur besseren Haltbarkeit oft Konservierungsstoffe ein. Diese können häufig zu Allergien führen. Ein Beispiel für einen solchen Stoff ist das Paraben. Abgesehen von den Konservierungsmitteln sollte man eine Sonnencreme nicht länger als einen oder zwei Sommer aufbewahren. Die eigentlichen Lichtschutzfilter können auch zerfallen und dann unwirksam werden.
Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Emulgatoren. Man spricht hier auch von „Mallorca-Akne“. Bei PEG-Derivaten (Polyethylenglycol) hat man außerdem festgestellt, dass sie die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen. Wer Probleme hat, kann auch auf fettfreie Sonnenschutzmittel zurückgreifen. Sie benötigen keinen Emulgator, weil es sich hierbei nicht um eine Emulsion handelt.
Einige Sonnencremes, aber auch andere Pflegeprodukte, enthalten Vitamin E. Dieses wirkt sowohl im Körper als auch auf der Haut als sogenannter Radikalfänger. Radikale sind chemische Teilchen, die sehr reaktionsfähig sind und wichtige Stoffe im Körper zerstören können. Sie entstehen zum Beispiel, wenn energiereiche Strahlung auf die Haut oder in den Körper gelangt. Vitamin E trägt so auch zum Schutz vor UV-Strahlung bei.

Reparaturenzyme

In den letzten Jahren hat man auch die Wirksamkeit von sogenannten Reparaturenzymen (Photolyasen) erforscht. Es handelt sich um Eiweiße, die auch im menschlichen Körper vorkommen. Sie sind in der Lage die Erbsubstanz zu reparieren, wenn diese von der UV-Strahlung angegriffen wurde. Gelingt dies nicht, dann wird die Zelle zerstört. Es kann so aber auch Krebs ausgelöst werden. Einige Hersteller verwenden diese Enzyme schon in ihren Sonnencremes. Ob hierdurch die Hautkrebsrate zurückgeht, ist im Moment noch nicht zu beantworten.

Fazit

Sonnenschutzmittel enthalten zwar wirksame Substanzen. Diese können aber unter Umständen problematisch sein. Damit man hiermit nicht total im Dunkeln tappt, werden Sonnenschutzmittel, wie auch andere Pflegeprodukte von Zeit zu Zeit getestet. Den neuesten Test findet man im Ökotestheft vom Juli 2006.

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