Der Klimaaktionsplan – Ernährung, Landwirtschaft, Natur und natürliche CO2-Speicher

25. September 2023 | Ausgabe 5 / 2023 Bonn4Future oder das Pixi Buch, Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Ralf Wolff, Umwelt | 0 Kommentare

Bonn4Future – Handlungsfeld Ernährung und Landwirtschaft

Klimafreundlich ackern, kochen und essen

Um die wachsende Weltbevölkerung ausreichend und gesund zu ernähren, müssen sich unsere Essgewohnheiten weiter ändern. Viele Bonner*innen schätzen bereits heute eine vielfältige und ressourcenschonende Ernährung. Die Teilnehmer*innen der Klimaforen möchten mehr biologische Landwirtschaft in der Umgebung ansiedeln.


Ralf Wolff


Slow food aus der Region                                        Bild: Dr. Manfred Fuhrich

Das müssen wir schaffen:

Alle Bonner*innen sollen gesund, lecker und klimafreundlich essen können. Dafür brauchen wir überall ein besseres Angebot: In Läden, Kantinen und Restaurants.
Wir brauchen mehr als doppelt so viel Obst und Gemüse, Bohnen, Erbsen, Linsen und Nüsse. Wir essen mehr Fische aus Aquakultur und weniger, aber besseres Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. Und wir werfen weniger Lebensmittel weg. Wir brauchen um Bonn mehr Bio-Betriebe, die diese Lebensmittel herstellen und CO2 speichern, zum Beispiel in Humus, Hecken und Bäumen.

Damit das gelingt, empfehlen Bonner*innen in unseren Klimaforen:

  • Die Stadt Bonn soll in allen städtischen Einrichtungen klimafreundliches Essen anbieten, die Köch*innen schulen und die Gäste informieren.
  • Es braucht Bildungsangebote und Lernorte, zum Beispiel Ess-Gärten in Schulen, Quartieren und Altersheimen. Dafür soll die Stadt Bonn ein Bildungskonzept entwickeln.
  • An einem zentralen Ort, einem „Lebensmittelhub“, werden regionale Produkte angeliefert und für Großküchen vorverarbeitet. Die Stadt Bonn kann jetzt schon Akteur*innen zusammenbringen und geeignete Flächen bzw. Gebäude suchen.
  • Die Stadt Bonn soll Landwirt*innen, Berater* innen, die Universität und die Politik an einen Tisch bringen und herausfinden, wie wir eine vielfältige biologische Landwirtschaft in und um Bonn fördern können.

 Bonn4Future – Handlungsfeld Natur und natürliche CO2-Speicher

Mehr Wissen, mehr Grün und mehr Blau in der Stadt

Die Naturkatastrophen dieses Sommers wie Überschwemmungen und Brände zeigen, wie beschleunigt wir auf die Kipppunkte des Klimawandels zusteuern. Der sorgsame Umgang mit der Natur braucht dringende Impulse und Bildungsangebote auch auf der lokalen Ebene.  

Haus der Natur im Kottenforst
Bild: Susanna Allmis-Hiergeist

Das müssen wir schaffen:

Wir brauchen mehr Hecken und Bäume an Feldern und in der Stadt. Aber Bäume pflanzen reicht nicht mehr. Wir müssen sofort aufhören, Kohle, Öl und Gas zu verbrennen, wenn wir unsere Wälder erhalten wollen.
Wir müssen Beton und Asphalt entfernen, die Flächen wieder begrünen und Wasser im Boden speichern – auch für Trockenzeiten.
Die Menschen müssen erkennen wie dringlich die Klimakrise ist und was es bedeutet, wenn wir in den nächsten zehn Jahren (nicht) handeln. Natur- und Klimaschutz müssen ein viel stärkeres Gewicht und mehr Geld bekommen. Denn es passiert seit vielen Jahren viel zu wenig.

Damit das gelingt, empfehlen Bonner*innen in unseren Klimaforen:

  • Eine Bildungskampagne, damit die Bürger* innen und die Menschen in Politik und Verwaltung erfahren, was die Klimakrise für unser Leben bedeutet.
  • Messbar mehr Grün an Wänden und Dächern und mehr Bäume in der Stadt – auch auf privaten Flächen. Für die Begrünung wünschen sie sich Unterstützung.
  • Die Stadt soll herausfinden, ob wir aus Grünschnitt von Bäumen und Hecken durch Verkohlung Wärme und Biokohle gewinnen können. Denn Biokohle ist ein natürlicher CO2- und Wasserspeicher, wenn man sie in Böden einarbeitet.
  • Die Stadt soll herausfinden, wie viele versiegelte Flächen wieder geöffnet und begrünt werden können (Potentialanalyse). Sie soll sich Ziele für die Entsiegelung setzen und dafür auch mit den Kommunen im Umland kooperieren.  

 

Anmerkung der Redaktion:
Auszüge aus dem Pixi Buch sind Kursiv geschrieben, das Copyright liegt bei © Bonn im Wandel e. V.

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