Über die grüne Oase inmitten von Bonn

12. Oktober 2024 | Ausgabe 5 / 2024 Lieblingsorte und Heimat, Carmen Planas, Gesellschaft | 0 Kommentare

Lieblingsort „Hofgarten“

Wer genau hinschaut, kann im Bonner Hofgarten einiges entdecken und ihn vielfältig nutzen. Er ist inmitten einer dicht besiedelten Fläche eine große Parkanlage, die Erholungsraum, Spiel- und Sportraum, Kunstraum oder auch Raum für politische Kundgebungen bietet.


Carmen Planas


Das August-Macke-Denkmal im Bonner Hofgarten ©Axel Kirch

„Ich bin daran interessiert, einen Raum durch Farbkontraste zu schaffen …“ Der Bonner Maler August Macke soll das ge­sagt haben und man glaubt es gleich, wenn man das Denkmal für Macke im Hofgarten von Bonn sieht. Die Skulptur von Stephan Balkenhol zeigt einen Mann, der in einem schlanken Pavillon steht. Sein Blick ist nach oben auf das farbige Glasdach gerichtet. Der Bonner Hofgarten hätte dem Maler sicherlich als Standort gefallen. Denn hier hätte er einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen können, nämlich „das herrliche Licht mir in die Augen fließen zu lassen, wie es hinfällt, auf den frischen Boden, ihn violett färbt, einem Grashalm über den schlanken Rücken läuft“.

Hofgarten und Sanierungsarbeiten

Für viele, die in der Bonner Innenstadt zu tun haben oder hier leben, ist der Hof­garten mit seiner weiten Rasenfläche und den vielen Bäumen ein überaus geschätzter Erholungsraum. Der Park vor dem gelben kurfürstlichen Schloss, in dem sich seit 1818 die Bonner Universität befindet, ist kein versteckter geheimer Lieblingsort, eher gut sichtbar und selbstverständlich. Doch dass dieser alltägliche Ort den Bonnern alles an­dere als gleichgültig ist, zeigte sich wieder einmal, als es hieß, dass der Hofgarten den ab diesem Jahr geplanten Sanierungsarbeiten des Hauptgebäudes der Universität Bonn zum Opfer fallen sollte.

Ersatzbau für Uni-Aula

Der Bonner Hofgarten von oben ©Wolkenkratzer – Eigenes Werk

Die Erleichterung war spürbar, als ziemlich schnell klar wurde, dass die große Wiese un­berührt bleiben sollte. Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte Andreas Archut, Pressespre­cher der Universität Bonn, im Juli mit: „Im Hofgarten plant die Universität an der Stelle, wo derzeit die Interimsmensa steht, einen zeitweisen Ersatzbau für die Uni-Aula zu er­richten. Darüber hinaus wird im Bereich um das Gebäude eine Baustelle eingerichtet, wie dies auch schon bei anderen Baumaßnahmen (etwa Sanierung der Tiefgarage, aktuelle Sanierung des Akademischen Kunstmuse­ums) der Fall war.“ Man muss abwarten, ob es dabei bleibt, denn zu Beginn der Debatte hatte die Universität sehr auf den Hofgarten gesetzt.

Angstraum „Hofgarten“

„Die Universität Bonn setzt sich vehement dafür ein, dass sie im Zentrum von Bonn ver­treten bleibt: Interimsbauten mit Hörsaal- und Kommunikationsflächen sollen so zentral wie möglich, idealerweise im Bonner Hofgarten, das universitäre Leben für die Dauer der Bauarbeiten in zentraler Lage erhalten“, so ein Online-Text der Universität. Und an einer anderen Stelle werden für das eigene Anlie­gen durchaus auch Ängste geschürt: „Die Belebung des Areals ist nicht nur für die Uni­versität von großer Bedeutung, sondern auch für einen sicheren und angstfreien Hofgarten. Das Gelände wird bereits heute von vielen als Angstraum wahrgenommen und gemieden.“

Lieblingsort für Kinder

Spielplatz im Bonner Hofgarten ©HKuhse-Bonn – Eigenes Werk

Wenn die August-Macke-Skulptur den Blick schweifen ließe, dann würde sie si­cherlich auch auf dem Spielplatz verweilen. Ein Bild von Macke zeigt eine Frau, die im Hofgarten mit ihrem Kinderwagen spazieren geht. Wie viele Kinder hätte das Kind im Kinderwagen sicherlich gerne auf dem Spiel­platz gespielt. Denn er ist ganz bestimmt kein Angstraum, sondern eher ein Lieblingsort für Kinder. Viele Schulklassen besuchen den Hofgarten, nutzen den Spielplatz und den Rasen. Häufig tut es sicherlich die nahe gelegene Münsterschule, die nur über einen sehr bescheidenen Schulhof verfügt. Oder die Stiftsschule, die auch keinen weiten Weg zum Hofgarten hat und unter der ewig währenden Baustelle der Beethovenhalle leidet. Seit gut neun Jahren können die Schülerinnen und Schüler der Stiftsschule nicht mehr auf der Wiese der Beethovenhalle spielen. Aber auch zahlreiche anderen Schulklassen tummeln sich gerne im Hofgarten, lassen die Seele nach einem Besuch im Arithmeum oder des Beethovenhauses baumeln, spielen Fußball oder üben sich im Langlauf.

Politischer Raum

Seit vielen Jahren findet für Schulen der Bonner Friedenslauf im Hofgarten statt. Dieses Jahr ist es der 27. September. Die Schüler*innen laufen unter dem Motto „So läuft Frieden!“ und sammeln Spenden für die Friedensarbeit des Veranstalters, Forum Ziviler Friedensdienst e. V.. Insbesondere Friedensprojekte in der Ukraine und im Na­hen Osten sollen 2024 im Mittelpunkt stehen.

Diese Veranstaltung passt zum Hofgarten, der durchaus auch eine Tradition als politi­scher Raum hat. Er ist einer der 65 histori­schen Orte, die den „Weg der Demokratie“ ausmachen. Es gab und gibt hier immer noch zahlreiche bedeutsame politisch motivierte Kundgebungen.

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