Setzt der Post-Tower ökologische Maßstäbe?

14. Juli 2022 | Energie, Nachhaltigkeit, Ökologie | 0 Kommentare

Der Griff nach den Sternen

Unbekannter Gastautor

Ein Haus oder ein Bürogebäude ist nicht nur eine Form der Altersvorsorge und Immobilieninvestition. Vor allem ist es ein Ort an dem der Mensch sehr viel Zeit verbringt. Entweder auf der Arbeit oder danach. Für das Bürgertum stellt das eigene Haus eines der Lebensziele dar. Daher richten wir unsere Häuser gerne modern und freundlich ein, damit wir uns darin wohlfühlen.

Wer sich in Bonn umschaut, findet eine Reihe von Anhaltspunkten für ökologische Wohn- und Bürogebäude:

Post-Tower

Posttower Bonn Foto: Jürgen Huber

In Bonn hat der Bau des Post-Towers, wie kein anderes Gebäude, die Emotionen der Menschen bewegt. Außerdem sagte der ökologische Verstand, dass ein solches Gebäude nicht zwingend notwendig sei. Nun steht das höchste Bürogebäude NRW´s in Bonn. Größenwahn ohne Rücksicht auf Verluste? Der Post-Tower gilt den Einen auf Grund seines innovativen Energiekonzeptes als Beispiel für umweltbewusstes und energieeffizientes Bauen. Die anderen sagen, dass das von dem Stararchitekten Helmut Jahn gebaute Hochhaus monströs sei und das Landschaftsbild zerstört. 1999 wurde bekannt, dass die Deutsche Post an alle im Rat vertretenen Parteien große Spenden gezahlt hat. Als einzige Partei schickten die Grünen den Betrag „postwendend” zurück. Im Jahr 2002 ist die Rheinlandschaft endgültig zerstört. Offenbar war, soweit bis heute bekannt, keine weitere „politische Landschaftspflege” bekannt. Förderprogramme Versiegelungskriterien, Abwasserregelungen und Flächenversiegelungen waren auf jeden Fall nicht die ausschlaggebenden Punkte bei der Errichtung dieses Gebäudes.

Altbauten

Schätzchen in Bad Godesberg Foto: Jürgen Huber

Einen wesentlichen Anteil am nicht ökologischen Bauen und Wohnen haben in der Bundesstadt Bonn die Altbauten. Deshalb ist die Altbausanierung besonders wichtig, um das Gesamtbild zu verbessern. Hier sollen auch Förderprogramme der Stadt, des Landes und des Bundes greifen. Die Stadtwerke Bonn sind hier eine gute Adresse und auch über die Energieagentur in Wuppertal kann der Neu-Bauherr oder der Renovierer beziehungsweise Sanierer sich Rat und Hilfe holen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt ebenfalls Ratschläge und bietet einen Energie – Check per Thermografie an. Least Cost Planning ist den Minimalisten des Bauens ein fester Begriff, der das Ziel eines möglichst geringen Flächen-, Energie- und sonstigen Ressourcenverbrauchs als Maßstab setzt. Auch ökologische Baustoffhandlungen, wie zum Beispiel die Alterna GmbH, sind Anlaufstellen für Interessierte.

Die Bundesstadt Bonn hat sich als Mitglied des Klimabündnisses europäischer Städte ein sehr hohes CO2-Reduktionsziel gesetzt. Das bisher Geleistete stellt die angestrebte 50 Prozentige Verringerung aber noch in weite Ferne. Nur gemeinsam lässt sich das Ergebnis verbessern, denn wenn wir die Erde als unser Haus betrachten, steht jeder Mensch in der Verantwortung. Einer Greenpeace Deutschland Studie zu folge ist Bauen der Klimakiller Nr. 1 noch vor Wirtschaft und Verkehr.

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