Schüler*innen pflanzen einen Baum an der Zeitenwende

19. April 2022 | Nachhaltigkeit, Ausgabe 2/2022 Digitalisierung, Gesellschaft | 0 Kommentare

Gemeinsam Zukunft gestalten

Es ist klirrend kalt. Die Sonne lässt den Raureif auf Brombeerranken, Schilf und Farnen glitzern. Hier soll heute ein Baum gepflanzt werden und künftig den Kahlschlag an der „Zeitenwende“ neu beleben? Die Schüler*innen der Bertolt-Brecht-Gesamtschule sind zuversichtlich, dass sie ihren Baum noch oft besuchen werden.

Projektteam

In der Weihnachtswoche haben zwei Klassen der Mittelstufe der Bertolt-Brecht-Gesamtschule die „Zeitenwende“ und den „Engel der Kulturen“ im Kottenforst besucht. Am winterlichen Kahlschlag empfängt Manfred Hören, verantwortlich für Umweltbildung im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, die Wandergruppe. Er beschreibt den Jugendlichen, was an diesem Ort stattgefunden hat und was sich seitdem entwickelt. Der durch Borkenkäferfraß und Dürre abgestorbene Wald musste gefällt werden; das Gelände wurde danach mit klimaangepassten Baumarten wie Eiche, Rotbuche, Linde und Vogelkirsche neu bepflanzt. In einem kleinen Tümpel sollen sich Frösche und Kröten ansiedeln.

Die künstlerische Gestaltung mit dem weithin sichtbaren Schriftzug „Zeitenwende“ und der Engelsfigur, gebildet aus Judenstern, Kreuz und Halbmond, lädt zum Innehalten und genauen Hinschauen/Hinhören ein, soll anregen, die Bewahrung und Pflege der Natur als essenziell auch für das Leben der Menschen zu begreifen.

Ein Ruf zur Umkehr

Die „Zeitenwende“ ist der Bertolt-Brecht-Gesamtschule bereits durch ein Oberstufen-Projekt, welches sie in den letzten zwei Jahren in Kooperation mit der
Bonner Umwelt Zeitung durchführte, vertraut. Als UNESCO-Projektschule haben sich die Schülerinnen intensiv mit dem Begriff der Zeitenwende befasst und Interviews mit dem Philosophen Markus ­Gabriel und dem Theologen Klaus von Stosch an diesem besonderen Ort geführt. Einige Schülerinnen des 7.Jahrgangs engagieren sich in der UNESCO-AG der Schule.

Schon seit einiger Zeit stand der „Engel der Kulturen“ im Zentrum des Religionsunterrichts der Klassen der Mittelstufe. Nun, kurz vor dem Fest, sind sie zu der Skulptur im Kottenforst gewandert, mit einigen selbst gebastelten Engeln im Gepäck, die bereits vorweihnachtlich die Schule schmückten.

Einladung zum Gespräch

Der Ort der „Zeitenwende“ soll für Manfred Hören auch ein Ort der Diskussion und des friedlichen Austauschs sein. An aufgestapelten Baumstämmen können Besucher ihre Meinung zum Projekt auf Zetteln anheften. Kulturelle Veranstaltungen vor Ort haben im letzten Jahr das Thema aufgegriffen; neue Ideen, das Areal zu bespielen, sind willkommen. Manfred Hören wünscht sich einen positiven Klimawandel, einen Wandel des Klimas zwischen den Menschen.

Der nicht nur symbolische Akt des Pflanzens eines Baumes sollte den Besuch und die Projekte der Schüler*innen zur „Zeitenwende“ abrunden und Impuls für neue Aktivitäten sein. So ist für Juni/Juli ein weiteres Interview an der „Zeitenwende“ im Kontext der UNESCO geplant.

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