Zukunftsfähigkeit wichtiger als maximaler Profit

6. September 2024 | Jürgen Huber, Meldungen, Nur Online | 0 Kommentare

Zukunftsfähigkeit wichtiger als maximaler Profit – vier weitere regionale Unternehmen erhalten Gemeinwohl-Zertifikate

Wie können wir noch nachhaltiger und weiterhin wirtschaftlich erfolgreich arbeiten? Mit dieser Frage haben sich der Bonner Energie-Anbieter Knauber Erdgas, das Meckenheimer Logistik-Unternehmen PVS eCommerce-Services, die Bornheimer Metallverarbeitungsfirma Summira und die Kölner Eventagentur Welcome intensiv auseinandergesetzt und ihre erste Gemeinwohl-Bilanz erstellt. Unterstützt wurden sie bei diesem Prozess von Wirtschaftsstudierenden der Alanus Hochschule in Alfter und den Gemeinwohl-Beraterinnen Anne Berg und Claudia Schleicher. Am 29. August 2024 haben die Unternehmen von Bornheims Bürgermeister Christoph Becker und Hochschulrektor Hans-Joachim Pieper ihre offiziellen Gemeinwohl-Zertifikate erhalten.


Pressemitteilung der Alanus Hochschule


„Die Standortbestimmung mithilfe der Gemeinwohl-Bilanz hat uns nochmal etliche neue Erkenntnisse und einen ganzheitlichen Blick auf unser Unternehmen beschert. Wo stehen wir, und wie können wir uns weiter verbessern? Es war eine unglaublich lehrreiche und bereichernde Zeit. Wir sind nun noch sensibilisierter und werden künftig unter anderem kritischer auf Lieferketten schauen“, sagte Ines Knauber-Daubenbüchel im Rahmen der feierlichen Übergabe im Bornheimer Rathaus.

Alanus Hochschule Übergabe der GWÖ-Zertifikate © Alanus Hochschule

Willi Lenzen vom Bornheimer Unternehmen Summira GmbH betont, dass die Gemeinwohl-Bilanz „überhaupt nicht vergleichbar“ mit anderen Nachhaltigkeits-Berichterstattungen sei. „Sie ist viel ganzheitlicher und ehrlicher als andere, mir bekannte Berichte. Man schaut sich alle Unternehmensprozesse an und analysiert, wie man dort umweltschonendes Handeln mit wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Verantwortung in Einklang bringen kann. Das hilft uns, unser Unternehmen klar zu positionieren – im Markt, der Gesellschaft und vor allem gegenüber den Mitarbeitenden. Ich denke, man hat keine unternehmerische Überlebenschance, wenn man sich diesen Fragen nicht stellt.“ Und Frauke Landsberg von der Welcome Eventagentur resümiert: „Wir haben uns intensiv mit den ethischen Aspekten der Gemeinwohl-Ökonomie auseinandergesetzt. Ein fairer, achtsamer Umgang untereinander ist uns wichtig. Wir werden uns auf den Weg machen und möchten künftig nachhaltigere Veranstaltungen organisieren.“
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Bornheimer Unternehmen Biohof Apfelbacher, Dalitz Immobilien und Nelles Backmanufaktur erfolgreich am Prozess teilgenommen. Das Projekt „Gemeinwohl-Ökonomie“ ist eine Initiative zur nachhaltigen Transformation der Region von Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Bornheim (WFG Bornheim), Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Stadt Bornheim, Bornheimer Unternehmer Kreis und Berater:innen des Gemeinwohl-Ökonomie e.V.
Durch die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz gewinnen die Unternehmen einen 360°-Überblick über ihre Unternehmensprozesse. Sie erkennen, was bereits gut läuft, wie sich Resilienz und Nachhaltigkeit verbessern lassen und vor allem wo mit neuen Geschäftsmodellen Marktchancen in Zukunftsfeldern erschlossen werden können. Die Bewertung orientiert sich dabei nicht am Profit, wie bei einer herkömmlichen Finanz-Bilanz, sondern an Grundwerten wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit.
Unternehmen, die sich so ausrichten und weiterentwickeln möchten, können sich bei der WFG Bornheim oder ihren Kooperationspartnern melden: „Wir werden die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern fortsetzen und freuen uns immer über Interessenten, um gemeinsam mit den Unternehmen die Gemeinwohl-Orientierung in der Region weiter zu stärken“, so Joachim Strauß, Geschäftsführer der WFG Bornheim.

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