Nostalgie – Alternativen zum Kleidungskauf

3. Dezember 2024 | Nostalgie, Umwelt | 0 Kommentare

Tausche Blümchenbluse gegen Minirock

Ein neuer Trend, der immer populärer wird, ist das Tauschen und Weiterverkaufen von gebrauchter Kleidung, Schuhen und Accessoires im Rahmen von privaten Veranstaltungen. Es haben sich bereits verschiedene Ideen und Möglichkeiten des Kleidertauschs durchgesetzt, die jeder nachmachen und bei denen jeder mitmachen kann.
Ein Beitrag aus dem Jahre 2014, aktuell wie noch nie! Die Links wurden aktualisiert.


Cynthia Roggenkamp


Es ist Samstagabend 19.30 Uhr. Katja ist auf eine Geburtstagsfeier bei Freunden eingeladen und wie jedes Mal steht sie vor ihrem Kleiderschrank und weiß nicht, was sie anziehen soll. „Ich habe gar nichts zum Anziehen“, jammert sie in Richtung ihres Ehemannes.
Diesen oder ähnliche Sätze haben wir alle bestimmt mehr als einmal gehört, vielleicht sogar selber gedacht oder gesagt. Und das, obwohl der Kleiderschrank bis oben hin voll ist: Voll mit Hosen in verschiedenen Längen, T-Shirts in unterschiedlichen Farben und Designs, Jacken für den Winter, Jacken für den Sommer, Jacken für den Übergang, Röcken, Blusen, Pullovern, Hemden und tausend anderen Dingen. Trotzdem haben viele das Gefühl, dass sie nichts zum Anziehen haben oder nicht wissen, was sie schon wieder anziehen sollen. Gleichzeitig wollen viele modisch immer auf dem Laufenden sein und den nächsten Trend mitmachen, der ihnen aus den Schaufenstern in den Innenstädten entgegenlächelt. Seit den 1950er Jahren gibt es den saisonalen Wechsel in der Mode, der das Begehren nach immer wieder neuen Kleidungsstücken weckt. Heute wechseln die Trends sogar noch häufiger, so dass bei vielen ständig das Bedürfnis geweckt wird, etwas Neues zu kaufen.
Da fällt es nicht schwer zu glauben, dass jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr etwa 13kg Kleidung kauft. Laut dem Statistischen Bundesamt hat im Jahr 2007 jeder Haushalt in Deutschland im Schnitt 888 € für Bekleidung ausgegeben. Davon 456 € für Damenbekleidung, 240 € für Herrenbekleidung, 120 € für Bekleidungszubehör, Strümpfe, Handschuhe sowie Kopfbedeckungen und 72 € für Kinderkleidung. Dass mit diesem wahren Konsumrausch ein riesiger Ressourcen- und Energieverbrauch einhergeht, dürfte wohl jedem klar sein. Was also tun um sowohl der Umwelt als auch den eigenen Bedürfnissen nach neuer Kleidung gerecht zu werden?

Mögliche Alternativen zum traditionellen Kleiderkauf

Neben öffentlichen und kommerziellen Möglichkeiten, wie Secondhand-Läden, ist zurzeit eine neue Bewegung, besonders bei Mädchen und jungen Frauen zu beobachten. Tauschpartys, Tauschbörsen im Internet und Flohmärkte speziell für Mädels heißen die neuen Trends. Hier werden auf privater Ebene Klamotten, Schuhe und Accessoires untereinander getauscht oder zu günstigen Preisen verkauft. Wie eine Tauschparty funktioniert? Ganz einfach. Man braucht einen gemeinsamen Termin, einen Ort, an dem man sich treffen kann und natürlich bereitwillige Tauscher*innen. Dann kann es auch schon losgehen und die mitgebrachten Klamotten können munter getauscht werden. So wechselt Kleidung, die nicht mehr passt oder einem einfach nicht mehr gefällt (obwohl sie vielleicht noch gar nicht so alt ist) den Besitzer. Tauschpartys lassen sich leicht organisieren, machen Spaß und kosten nichts. Nebenher kann man neue Klamotten ergattern, spart Geld und tut gleichzeitig noch etwas für den Umweltschutz. Tauschpartys findet man in fast jeder Stadt, die Termine dazu stehen im Internet (z.B. auf www.kleidertausch.de). Falls es keine in der Nähe gibt, besteht auch immer die Möglichkeit einfach selber eine Tauschparty im eigenen Freundeskreis zu organisieren.
Eine andere Form der Wiederverwertung von Kleidung auf privater Ebene sind Flohmärkte. Klar, Flohmärkte gibt es schon seit einer Ewigkeit, doch mittlerweile haben sich neben den altbewährten auch neue Konzepte etabliert. So zum Beispiel der „Mädelsflohmarkt“, der auch regelmäßig im Brückenforum in Bonn stattfindet. Termine gibt es auf www.maedelsflohmarkt.de/portfolio-item/bonn/.

Auch das Internet bietet verschiedene Plattformen, auf denen man seine Kleidungsstücke anhand von Fotos und passender Beschreibungen zum Tausch oder Verkauf anbieten kann. Es gibt unzählige Börsen, die mehr oder weniger bekannt sind und genutzt werden. Aber das Prinzip ist das gleiche. Alte Kleidung wird nicht weggeschmissen, sondern mit anderen Menschen in Deutschland oder sogar weltweit getauscht. Dass auch schon mal ein Teil dazwischen ist, das einem nicht passt oder nicht mehr so gut gefällt wie auf dem Foto, ist klar, aber dann besteht ja immer noch die Möglichkeit, es selber wieder zu tauschen.

Fazit

Die aufgezeigten Beispiele verdeutlichen, dass es neben dem Kauf von biofairer Mode weitere Alternativen zum „traditionellen“ Kleiderkauf und verschiedene Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Konsumverhalten gibt. Egal, auf welcher Plattform oder auf welche Weise man seine Kleidung wiederverwertet, wichtig ist, dass die Lebensdauer verlängert und damit Ressourcen geschont werden.

Es folgt eine Anzeige unserer Unterstützer*innen/in eigener Sache.
Werbung in der Bonner Umweltzeitung?
Unsere Mediadaten

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beitrag teilen

Verbreite diesen Beitrag!