Nostalgie – Die Vorteile einer essbaren Stadt und wie jeder mitmachen kann

24. September 2024 | Gastautor*in, Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Nostalgie, Ökologie | 0 Kommentare

Urbanes Gärtnern in Bonn

Heutzutage kaufen viele Bürger*innen der Stadt Kräuter, Obst und Gemüse im Supermarkt. Oft wissen viele nicht mehr wo, wann und wie es angebaut wurde und welche Beein­trächtigungen dabei auf die Umwelt und das Klima ausgeübt werden. Urbanes Gärt­nern schafft eine neue Möglichkeit, Ernährungskreisläufe regional zu schließen und die Verbundenheit zur Natur auch in der Stadt nicht zu verlieren.
Ein Artikel aus der Ausgabe 3-2016


Anna Laczny


Urbanes Gärtnern ist besonders wichtig, um städtische Flächen nachhaltiger zu gestalten und die Flächen der Stadt sinnvoller zu nutzen. Durch den Anbau von Lebensmitteln in der Re­gion werden die Transportkosten und die damit einhergehende Umweltbelastung durch den CO2-Ausstoß des Fahrzeugs und die erforder­liche Kühlung auf der Fahrt auf ein Minimum begrenzt.

Ursprüngliches und neues Saatgut wird da­durch erhalten und vermehrt. Dies wird zum Beispiel durch Saatguttauschbörsen gefördert, wie sie unter anderem jeden Herbst vom Natur­freundegarten des Vereins Naturfreunde e.V. in Bonn-Beuel organisiert werden. Die Ermekeil­kaserne hat ein Saatgutfestival Anfang März veranstaltet. Dies setzt ein Zeichen gegen die Nutzung von Hybriden oder gentechnisch manipuliertes Saatgut, welches uns und die Bauern abhängig von großen Kon­zernen machen würde.

Ebenso werden weniger Pestizide und Kunst­dünger benutzt. Es kann selbst entschieden wer­den, welche Möglichkeiten der Schädlingsbe­kämpfung genutzt werden. Dies können unter­schiedliche Nutzplanzen oder Tiere sein. Mono­kulturen, die viele Pestizide und Kunstdünger benötigen, schaden zudem der Bodenfrucht­barkeit, sodass Gärtnern mit einer Vielzahl von Pflanzen, wie es bei Urbanen Gärtnern Projekten oftmals der Fall ist, weitaus ökologischer ist.

Urbanes Gartenprojekt am Stadthaus ©Anna Laczny

Durch urbanes Gärtnern können freie Grün­flächen sinnvoll genutzt werden und durch zum Beispiel vertikale Anbauweisen wird der Platz optimal ausgenutzt. Es werden erschwingliche Materialien eingesetzt, um Blumenkästen zu bauen zum Beispiel Holzreste vom Sperrmüll. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das bekannteste Beispiel ist wohl in Berlin Tempel­hof, wo ein riesiges urbanes Gartenprojekt entstanden ist.

Die Selbstversorgung durch das urbane Gärt­nern gibt auch Stadtbewohner*innen die Möglich­keit, unabhängiger bei der Ernährung zu wer­den. Wissen über den Anbau von Pflanzen und die Verbundenheit zur Natur gehen nicht ver­loren. Auch Kinder haben in einigen Projekten die Möglichkeit das Gärtnern zu erlernen und werden spielerisch in Kombination mit Arbeits­gruppen in die Thematik eingeführt (Beispiel Naturfreundegarten in Beuel), sodass sie schon früh einen Bezug zur Natur lernen.

Zusammmenfassend hat Urbanes Gärtnern das Potenzial, die Stadt zu verschönern, die Gemeinschaft zu stärken und unsere Umwelt zu schützen.

Auf dem Plateau vor dem Bonner Stadthaus wachsen seit letztem Sommer viele essbare Pflanzen. Mit ins Leben gerufen wurde das Pro­jekt von der Transition Town Initiative Bonn im Wandel.

Aktuelle (2024) Urbane Gartenprojekte in Bonn findet ihr auf dieser Seite.

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